Die Lesung vom 29.01.2012

Die Heinzelmännchen

Dienstags nachmittags treffen sich Anke, Paul, Lisa und Daniel mit einigen
anderen Mädchen und Jungen im Pfarrheim. Sie gehören einer Gruppe der
Katholischen Jugend an, die unter anderem auch zweimal im Monat ihre
Gruppenstunde im Altenheim verbringen. Dann holen sie Bücher aus der
Bücherei und bringen sie den alten Leuten. Deshalb werden sie
Heinzelmännchen genannt.
Auf ihre Tätigkeit sind die vier Freunde sehr stolz und etwas herablassend
meint Paul: "Schon traurig, dass nur 4 von 30 Schülern aus unserer Klasse bei
der Katholischen Jugend mitmachen. Aber es gibt ja immer welche, die zu faul
sind und nur an sich selber denken."
Dabei schauen alle vier ihren Freund Lars an. Lars hebt die Schultern und
sagt: "Leider keine Zeit." Nachdem Lars gegangen ist, meint Anke: "Eine
dümmere Ausrede hätte ihm ja wohl nicht einfallen können." Die vier reden
sich immer mehr in Rage und beschließen dann, nicht mehr mit Lars zu spielen.
Am nächsten Tag in der Gruppenstunde erzählen die vier Freunde ihrer
Gruppenleiterin Ulli von diesem Vorfall.
"Da tut ihr dem Lars aber Unrecht", erklärt Ulli. "Wusstet ihr, dass er an
drei Werktagen in der Woche und auch an einigen Wochenenden einen
behinderten Jungen Namens Sven betreut? Svens Eltern sind letztes Jahr
tödlich verunglückt und jetzt lebt er bei seiner Oma, die auch krank ist."
Anke, Lisa, Paul und Daniel werden rot bis hinter die Ohren. Ulli sagt: "Vielleicht versteht ihr jetzt, warum Jesus möchte, dass wir andere akzeptieren
und ihnen gegenüber toleranter sind."
Die vier haben aus dieser Sache gelernt und kümmern sich jetzt gemeinsam mit
Lars um Sven. Sven hat also plötzlich vier neue Freunde bekommen und Lars
hat Zeit, bei der Katholischen Jugend mitzumachen.